Sokols – Turn- und Sportbewegung

Die Sokol-Bewegung, die 1862 in Prag ins Leben gerufen wurde, ist eine tschechische Turn- und Sportbewegung. Der Name “Sokol” bedeutet “Falke” auf Tschechisch. Sie haben eine wichtige Rolle in der nationalen und demokratischen Entwicklung der Tschechen gespielt. Die Sokols organisierten regelmäßig große Turnfeste, die auch politische und kulturelle Bedeutung hatten. Die Sokols waren auch im Widerstand gegen die österreichisch-ungarische Monarchie, die Nazi-Besatzung aktiv. Neben der körperlichen Ertüchtigung stand bei Sokol auch das nationale Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund.

Die Gründung der Sokol-Bewegung wurde von Miroslav Tyrš initiiert, der sich die deutsche Turnbewegung zum Vorbild nahm. Bald wurde der Sokol zu einem tragenden Bestandteil der tschechischen Nationalbewegung. Schon 1865 führten tschechische Auswanderer die slawische Turnbewegung in den USA ein.

In den 1930er Jahren zählte der tschechoslowakische Sokol etwa 750.000 Mitglieder. Der tschechische Sokol pflegte das Andenken von Jan Hus, den man als Vorbild im Kampf um die tschechische Unabhängigkeit ansah1.

Die Sokol-Bewegung gründete sich von Anfang auf den damaligen demokratischen Ideen. Ihre Mitglieder duzten sich und redeten sich mit ‘Bruder’ an, das war zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr außergewöhnlich. Zudem bestand ein großer Unterschied zu den deutschen Turnerbünden.

Nach der sogenannten Zerschlagung der Rest-Tschechei und der Besetzung des Landes durch Nazideutschland wurde der tschechoslowakische Sokol 1939 in den Sudetengebieten verboten. Im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren blieben die einzelnen Einheiten zunächst weiter bestehen. Am 12. April 1941 wurde dem Sokol auch im Protektorat jegliche Aktivität verboten. Seine Mitglieder wurden verfolgt und fast die gesamte Führung ermordet.

František Pecháček war ein berühmter tschechoslowakischer Turner, der 1922 Weltmeister im Mehrkampf Einzel wurde. Er war auch ein Sokol-Trainer und Autor von Turnübungen und Publikationen. Er schloss sich 1939 der illegalen Sokol-Organisation „Jindra“ an, die gegen die Nazis kämpfte. Er half bei der Vorbereitung des Attentats auf Reinhard Heydrich, den stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren. Er wurde 1942 verhaftet und 1944 im KZ Mauthausen hingerichtet.

Die genauen Finanzierungsquellen der Sokol-Bewegung sind nicht leicht zu finden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen können, einschließlich der spezifischen Region und des Zeitraums. Historisch gesehen könnte die Finanzierung aus Mitgliedsbeiträgen, staatlicher Unterstützung, Spenden und anderen Quellen stammen.

Jetzt im Zentrum der Verbandstätigkeit steht der Breitensport.

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