Kutná Hora ist eine malerische Stadt in der mittelböhmischen Region der Tschechischen Republik. Sie ist bekannt für ihre reiche Geschichte, ihre beeindruckende Architektur und ihre einzigartige Sehenswürdigkeit: das Sedlec Ossarium, eine Kapelle, die mit den Knochen von Tausenden von Menschen geschmückt ist. In diesem Artikel werden wir die historische Bedeutung und die Ursprünge des Silberbergbaus in der Region, die Blütezeit des Silberbergbaus, die UNESCO-Weltkulturerbestätte und die Attraktionen, die mit dem Silberbergbau in Kutná Hora verbunden sind, wie die Silbermine, erkunden. Wir werden auch eine detaillierte Beschreibung des Sedlec Ossariums geben, einschließlich seiner Geschichte und der Knochenkunstwerke. Schließlich werden wir die mystische Atmosphäre und die Anziehungskraft des Ortes beschreiben.

Historische Bedeutung und Ursprünge des Silberbergbaus in der Region
Kutná Hora hat sich als Folge der Entdeckung und Ausbeutung der reichen Silbervorkommen seit Ende des 13. Jahrhunderts entwickelt. Im 14. Jahrhundert wurde es eine königliche Stadt, die mit Gebäuden ausgestattet war, die ihren enormen Wohlstand symbolisierten. Die Kirche St. Barbara und die ehemalige Zisterzienserkirche Unserer Lieben Frau und St. Johannes des Täufers in Sedlec, die sich etwa 1,5 km nordöstlich des historischen Zentrums befindet, hatten einen erheblichen Einfluss auf die Architektur Mitteleuropas. Diese Meisterwerke, die die Kathedralenarchitektur repräsentieren, bilden heute die Dominanten einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtplanungsstruktur mit einem reichen gotischen und barocken Stadtbild.
Die Ursprünge des Silberbergbaus in der Region gehen auf das 10. Jahrhundert zurück, als Böhmen bereits seit vielen Jahrhunderten im Schnittpunkt des Fernhandels lag. Es wurden Silberdenare gefunden, die aus der Zeit zwischen 982 und 995 stammen und in der Siedlung Malín entdeckt wurden, die heute ein Teil von Kutná Hora ist. Die Stadt begann im Jahr 1142 mit der Gründung der Abtei Sedlec, dem ersten Zisterzienserkloster in Böhmen. Die Zisterzienserordnung mit Sitz im Kloster Sedlec wurde aus dem reichsunmittelbaren Zisterzienserkloster Waldsassen in Bayern, Deutschland, nahe der Grenze zur Tschechischen Republik gebracht. Um 1260 begannen deutsche Bergleute in dem Berggebiet nach Silber zu schürfen, das sie Kuttenberg nannten und das Teil des Klosterbesitzes war. Der Name des Berges soll sich von den Kutten der Mönche oder vom Wort Bergbau (kutání auf Alttschechisch) abgeleitet haben.
Blütezeit des Silberbergbaus
Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert konkurrierte Kutná Hora wirtschaftlich, kulturell und politisch mit Prag. Unter Abt Heinrich Heidenreich machte das Territorium einen großen Fortschritt dank der Silberminen, die im wirtschaftlichen Boom des 13. Jahrhunderts an Bedeutung gewannen. Der König Wenzel II. erließ hier im Jahr 1300 den Bergcodex “Ius regale montanorum” und initiierte im selben Jahr eine Münzreform. Ein Jahrhundert später erließ hier ein anderer König, Wenzel IV., das Kuttenberger Dekret, mit dem die Stimmenaufteilung an der Prager Universität zugunsten der Tschechen verändert wurde. Kuttenberg gilt zu Recht als Landesschatzkammer, deren Reichtum den Aufschwung des böhmischen Königreichs unterstützte.

Der Höhepunkt des Silberbergbaus in Kutná Hora war im 14. und 15. Jahrhundert, als die Stadt etwa ein Drittel der gesamten Silberproduktion Europas lieferte. Die berühmteste Münze, die hier geprägt wurde, war der Prager Groschen, der in ganz Europa als Zahlungsmittel akzeptiert wurde. Die Stadt hatte auch eine eigene Münzstätte, den Vlašský dvůr (Italienischer Hof), der ursprünglich die Residenz des böhmischen Königs war. Der Silberbergbau erforderte eine hohe technische Kompetenz und eine strenge Organisation. Die Bergleute arbeiteten mit Hämmern, Meißeln und Schaufeln in engen und dunklen Schächten, die bis zu 500 Meter tief waren. Sie mussten auch das Wasser aus den Minen pumpen und das Erz verarbeiten, um das reine Silber zu gewinnen.
UNESCO-Weltkulturerbestätte
Das historische Zentrum von Kutná Hora mit der Kirche St. Barbara und der Kirche Unserer Lieben Frau in Sedlec wurde 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, weil es eine herausragende Architektur aufweist und seinen Einfluss auf die nachfolgende architektonische Entwicklung in anderen mitteleuropäischen Stadtzentren ausübte Seit 1961 ist das Stadtzentrum auch gesetzlich als städtisches Denkmalreservat geschützt, das viertgrößte im Land.
Die Kirche St. Barbara ist das beeindruckendste Bauwerk in Kutná Hora. Sie ist ein Juwel der Spätgotik, dessen Inneres mit Fresken geschmückt ist, die das weltliche Leben der mittelalterlichen Bergbaustadt Kutná Hora darstellen. Dieses Kunstwerk hatte einen großen Einfluss auf die Architektur Mitteleuropas. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert begonnen, aber erst im 16. Jahrhundert vollendet, nachdem die Bauarbeiten wegen des Niedergangs des Silberbergbaus mehrmals unterbrochen wurden. Die Kirche hat einen ungewöhnlichen dreischiffigen Grundriss mit drei polygonalen Chören und einem Netzgewölbe, das an einen spitzen Stern erinnert. Die Kirche ist auch reich an Skulpturen, Altären und Glasfenstern.
Die Kathedrale Unserer Lieben Frau in Sedlec ist eine ehemalige Zisterzienserkirche, die im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Sie wurde im frühen 18. Jahrhundert von Jan Blažej Santini-Aichel im Stil der Barockgotik umgebaut. Zum ersten Mal verwendete er seine Konzeption des Barockgotikstils, der die Geschichte der Architektur stark beeinflusste. Die Kathedrale hat eine kreuzförmige Grundriss mit einem hohen Mittelschiff und einem achteckigen Vierungsturm. Die Fassade ist mit Pilastern, Gesimsen und Nischen verziert, die den gotischen Charakter betonen. Das Innere ist mit Stuckarbeiten, Fresken und Altären geschmückt.
Beschreibung der Sehenswürdigkeiten
Neben den Kirchen gibt es noch andere Sehenswürdigkeiten in Kutná Hora, die mit dem Silberbergbau verbunden sind. Eine davon ist das Tschechische Museum des Silbers im Hrádek (Burg), einem befestigten Schloss aus dem 14. Jahrhundert, das einst als königliche Münze diente. Das Museum bietet zwei Touren an, und die Hauptattraktion ist ein Besuch einer authentischen mittelalterlichen Silbermine. Die Besucher können sich mit der ganzen Prozess vertraut machen, den das Silbererz durchlaufen musste, bis eine Silbermünze geprägt wurde. Sie können auch die mittelalterliche Technologie des Bergbaus kennenlernen und einen Einblick in das Leben und die Arbeit der Bergleute erhalten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das „Kamenný dům“ (Steinhaus), ein bemerkenswertes spätgotisches Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, das heute ein Museum für mittelalterliche Kunst beherbergt. Es zeigt eine Sammlung von Skulpturen, Gemälden, Manuskripten und anderen Kunstwerken aus der Zeit des Silberbooms.
Detaillierte Beschreibung des Sedlec Ossuary
Das Sedlec Ossarium ist eine kleine römisch-katholische Kapelle, die sich unter der Friedhofskirche Allerheiligen in Sedlec, einem Vorort von Kutná Hora, befindet. Es ist eines der bekanntesten Beinhaus in der Welt und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Das Ossarium enthält die Überreste von etwa 40.000 Menschen, deren Knochen künstlerisch arrangiert wurden, um die Innenausstattung der Kapelle zu bilden. Der Legende nach wurde im 13. Jahrhundert ein Abt des Sedlec-Klosters in das Heilige Land geschickt und brachte eine kleine Menge Erde vom Grabhügel in Golgatha zurück. Er streute diese “heilige Erde” über den Friedhof von Sedlec, was ihn zu einem begehrten Begräbnisort in ganz Mitteleuropa machte.
Im 15. Jahrhundert wurde eine gotische Kirche mit einer Gewölbeunterkunft oder Krypta gebaut, um die Skelette aufzunehmen, die während des Baus oder der Renovierung von Gräbern exhumiert wurden. Im 16. Jahrhundert wurde ein halbblinder Mönch beauftragt, die Knochen zu stapeln, was zur Entstehung des Beinhauses führte.
Im Jahr 1870 beauftragte die Familie Schwarzenberg den Holzschnitzer František Rint mit der künstlerischen Gestaltung der Knochen. Rint entwarf und baute die fantastischen Knochenarrangements und Skulpturen des Ossariums, darunter einen riesigen Kronleuchter, der fast jeden Knochen im menschlichen Körper enthält, sowie das Wappen der Familie Schwarzenberg und den signierten Rint-Schriftzug, alles aus Knochen.
Die mystische Atmosphäre und die Anziehungskraft des Ortes
Kutná Hora hat eine mystische Atmosphäre, die Besucher aus aller Welt anzieht. Die Stadt ist reich an Geschichte und bietet einen Einblick in das mittelalterliche Leben und den Silberbergbau. Die engen Gassen, die gotischen Kirchen und die beeindruckenden Bürgerhäuser tragen zur mittelalterlichen Atmosphäre bei.
Das Sedlec Ossarium ist besonders faszinierend und zieht Besucher mit seiner ungewöhnlichen und makabren Schönheit an. Trotz seiner düsteren Ausstattung ist es ein Ort der Ruhe und Besinnung. Es erinnert uns an die Vergänglichkeit des Lebens und die Gleichheit aller Menschen im Tod.
Hier sind einige praktische Informationen für Ihren Besuch in Kutná Hora:
- Öffnungszeiten
- Das Sedlec Ossarium ist von April bis September von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Von November bis Februar ist es von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
- Die regulären Öffnungszeiten der St. Barbara-Kathedrale sind je nach Monat unterschiedlich. Zum Beispiel ist sie im Januar und Februar täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr, im März täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr und von April bis Oktober täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
- Eintrittspreise
- Die Eintrittspreise für die St. Barbara-Kathedrale variieren je nach Tour. Erwachsene zahlen 160 CZK, Senioren über 65 und Studenten von 15 bis 26 zahlen 120 CZK, Kinder von 6 bis 15 und Behinderte zahlen 50 CZK, und Kinder bis zu 6 Jahren haben freien Eintritt.
- Die Preise für Zugtickets von Prag nach Kutná Hora liegen zwischen 120 Kč und 260 Kč.
- Anreise von Prag
- Die bequemste und kostengünstigste Möglichkeit, nach Kutná Hora zu gelangen, ist mit dem Zug. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde und fünfzehn Minuten.
- Alternativ können Sie auch einen Bus nehmen, der etwa eine Stunde und achtunddreißig Minuten dauert.
- Beste Zeit für einen Besuch
- Die besten Monate für gutes Wetter in Kutná Hora sind Mai, Juni, Juli, August und September.
- Kutná Hora ist das ganze Jahr über ein Reiseziel, so dass es keine beste Zeit gibt, die Stadt zu besuchen. Sie müssen nur Ihre Erwartungen und Kleidung an die Jahreszeit anpassen.
- Tipps
- Planen Sie genügend Zeit ein, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie die St. Barbara-Kathedrale, das Sedlec Ossarium und die Sedlec Kathedrale zu besichtigen.
- Wenn Sie mit Kindern nach Kutná Hora reisen, sollten Sie unbedingt einen Stopp in der GASK-Galerie einlegen, die sich neben der Kathedrale St. Barbara befindet.
- Es wird empfohlen, Kutná Hora nur als Tagesausflug zu besuchen[^20^].
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen bei der Planung Ihres Besuchs in Kutná Hora! Kutná Hora ist ein Ort voller Geschichte, Schönheit und Geheimnisse, der jeden Besucher verzaubert. Gute Reise!